Ghostwriter Report Original

Manipulierte Wahrheiten: Der Ghostwriter Report und seine gefälschte Version

Seit Jahren war die Website ghostwriter-report.de eine wichtige Informationsquelle für objektive Analysen der Ghostwriting-Branche. Doch seit einigen Wochen ist diese Seite offline. In der entstandenen Informationslücke haben sich unseriöse Agenturen unter ähnlichen Domains wie  ghostwriterreport.com und ghostwriterreports.com angesiedelt und eine gefälschte Version des Ghostwriter Reports veröffentlicht. Diese neue Version enthält nicht nur verzerrte Informationen, sondern arbeitet mit manipulativen Methoden, um dubiose Anbieter als seriös darzustellen. In diesem Artikel analysieren wir die Unterschiede zwischen dem Original- und dem Fake-Report, beleuchten die dahinterstehenden Akteure und geben Tipps, worauf Kunden achten sollten, um sich nicht täuschen zu lassen.

Original vs. Fälschung

Ein detaillierter Blick auf die beiden Dokumente zeigt, dass die gefälschte Version gezielt versucht, den kritischen Ansatz des Original-Reports ins Positive zu verkehren. Dies geschieht nicht nur durch verdrehte Fakten, sondern auch durch bewusst falsche Bewertungen von Agenturen.

1. Unterschiede in der Argumentation

Der Original-Ghostwriter-Report identifiziert zahlreiche unseriöse Praktiken und belegt diese mit detaillierten Recherchen, etwa fehlerhaften Impressen, erfundenen Teammitgliedern und gefälschten Kundenbewertungen. Beispielsweise wurde nachgewiesen, dass die Paper Black GmbH (später umbenannt in Digital Student GmbH) im Impressum falsche Angaben gemacht hatte und ihre USt-ID ungültig war.

In der gefälschten Version hingegen wird dasselbe Unternehmen als beispielhaft seriös dargestellt, mit angeblich einwandfreien Impressumsangaben. Besonders auffällig: In der Fake-Version wird eine warme Kaufempfehlung ausgesprochen, während das Original explizit davor warnt, bei dieser Betrüger Agentur zu bestellen.

2. Methodik der Manipulation

Die gefälschte Version des Reports zeigt systematische Muster, die darauf hinweisen, dass eine KI zur Neugenerierung des Originaltextes genutzt wurde. Statt kritischer Recherchen sind die Texte auffallend glatt formuliert und enthalten oft allgemeine Lobeshymnen ohne echte Belege.

  • Verdrehung der Tatsachen: Anbieter, die im Original-Report als betrügerisch eingestuft wurden, erhalten in der Fake-Version Bestnoten.
  • Erfundene Expertenmeinungen: Namen wie “Dr. Hannes Ende” tauchen als angeblich renommierte Autoren auf, ohne dass es Belege für ihre Existenz gibt.
  • Gleichbleibende Struktur, aber umgekehrte Wertung: Der Fake-Report hat die gleiche tabellarische Struktur wie das Original, allerdings werden die negativen Bewertungen einfach ins Positive verkehrt, auch wenn dies oft keinen Sinn macht. So werden im Original beispielsweise bestimmte Mitarbeiter von einigen Agenturen explizit als Fake identifiziert, während diese im Fake Report dann einfach als normale Mitarbeiter aufgeführt werden, deren Erwähnung überhaupt keinen informativen Mehrwert für den Leser bietet.

3. Gefälschte Anbieterlisten

Im Original-Report finden sich detaillierte Tabellen mit einer klaren Unterscheidung zwischen seriösen und betrügerischen Anbietern. In der Fake-Version sind die Namen der Agenturen nahezu identisch, jedoch wurden alle Bewertungen ins Gegenteil verkehrt. So werden etwa Acadoo, Ghost Solutions oder Schreibbutler in der Fälschung als “besonders kundenfreundlich” dargestellt, während das Original gravierende Mängel aufzeigt.

Verdächtige Gemeinsamkeiten:

  • Nielsen Global Texter, Ghostwriter gesucht, Schreib es mir und weitere Agenturen, die im Original-Report als betrügerisch bezeichnet wurden, sind in der Fake-Version plötzlich “Top-Anbieter”.
  • Die Fake-Version bezieht sich auffällig oft auf ProvenExpert, eine Bewertungsplattform, die laut Original-Report zumindest kritisch zu betrachten ist.
  • Neue, fragwürdige Agenturen wie Le Fantome oder Trillhaase/Meet-Your-Writer tauchen plötzlich als Vorzeigeunternehmen auf, ohne dass es Hintergrundinformationen zu ihnen gibt.

Studibucht und sein russischer Ableger Zaochnik

Besonders auffällig in der Fake-Version des Reports ist die völlige Umdeutung der Bewertungen für die Plattform Studibucht und deren russischen Ableger Zaochnik. Während der Original-Report beide als unseriös einstuft, betont die Fake-Version ihre “kundenfreundlichen Geschäftspraktiken”.

Studibucht wird im Original-Report als eine der Agenturen gelistet, die gezielt Fake-Teams präsentieren und massiv auf gekaufte Bewertungen setzen. Die Betreiber arbeiten mit verschachtelten Unternehmensstrukturen, die es nahezu unmöglich machen, die Verantwortlichen ausfindig zu machen.

Noch fragwürdiger ist jedoch Zaochnik, der russische Ableger. Diese Plattform, die in osteuropäischen Märkten aktiv ist, wurde mehrfach mit Betrugsvorwürfen konfrontiert. Laut Original-Report arbeitet Zaochnik mit identischen Mustern wie Studibucht: falsche akademische Referenzen, erfundene Autoren und aggressive Marketingstrategien. Im Rahmen unserer Recherche konnten wir ebenfalls verifizieren, dass es sich bei beiden Plattformen um die selben Betreiber handelt.

Trotz dieser schwerwiegenden Vorwürfe taucht Zaochnik in der Fake-Version plötzlich als seriöser Anbieter auf. Es gibt keinerlei Belege für Verbesserungen in ihren Praktiken, was darauf hindeutet, dass die Betreiber selbst hinter der Manipulation stecken könnten.

Wichtige Merkmale seriöser Ghostwriting-Agenturen

Der Original-Ghostwriter-Report enthielt eine ausführliche Checkliste zur Bewertung von Ghostwriting-Agenturen. Hier sind die wichtigsten Punkte:

  1. Impressum überprüfen: Ist die Umsatzsteuer-ID gültig? Gibt es eine reale Adresse oder nur ein Briefkastenunternehmen? Beispiel: Paper Black GmbH nutzte ein Fake-Impressum, während ACAD Write korrekte Angaben liefert.
  2. Echte Autoren identifizieren: Viele Agenturen nutzen gekaufte Stockbilder für “Teamfotos”. Eine Bildrückwärtssuche kann Aufschluss geben. Beispiel: Ghost Solutions präsentierte Fake-Autoren, während der Marcel Kopper, der Gründer von GWriters, sowie Marcus Wittkamp, der für die Qualität verantwortliche Supervisor der Agentur, persönlich auf der Webseite auftreten.
  3. Transparente Preise und Verträge: Seriöse Agenturen geben klare Preisstrukturen an und verlangen keine vollen Vorauszahlungen. Beispiel: Paper Black versteckte Zusatzkosten, während ACAD Write und GWriters transparente Honorare boten.
  4. Direkte Kommunikation: Lässt sich die Agentur telefonisch oder per Videochat erreichen? Oft entlarvt ein kurzes Gespräch fehlende Seriosität. Beispiel: Bei Schreibbutler war kein echter Ansprechpartner verfügbar, während Dr. Franke direkte Beratung anbot.

Fazit

Die gezielte Manipulation des Ghostwriter Reports durch betrügerische Agenturen zeigt, wie skrupellos in der Branche vorgegangen wird. Die Fake-Version versucht mit geschönten Bewertungen und KI-generierten Umformulierungen, kritische Berichterstattung zu untergraben und unseriöse Anbieter als vertrauenswürdig darzustellen. Kunden sollten sich nicht auf einfache Versprechen verlassen, sondern jede Agentur sorgfältig prüfen, bevor sie einen Auftrag vergeben.

Mit den richtigen Methoden lassen sich betrügerische Anbieter entlarven – und genau das war und bleibt das Ziel des originalen Ghostwriter Reports.